Gemeinsamer, integrativer Unterricht findet an unserer Schule seit 1987 statt. Dieser ist geprägt durch eine starke Differenzierung und Individualisierung im Unterricht. Mit dem Wissen, dass nicht alle Kinder gleich lernen, muss man modernen Unterricht an unterschiedliche Lernvoraussetzungen anpassen.
So ist eins unserer Leitziele, dass alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule gemäß ihren Begabungen oder Schwächen, ihren Interessen und Möglichkeiten bestmöglich unterrichtet werden und gefördert als auch gefordert werden sollen. Gemäß unserem Leitziel unterstützen also alle Klassenlehrer und - lehrerinnen hochbegabte Schülerinnen und Schüler an unserer Schule tagtäglich im Klassenverband in ihren Lernprozessen.
Zusätzlich zum Regelunterricht wollten wir allerdings noch weitere Möglichkeiten schaffen, hochbegabten Kindern gerecht zu werden. 2002 beantragte die Heiligenstockschule erstmals das Gütesiegel zur Förderung von hochbegabten Schülerinnen und Schülern, welches wir seitdem mit Stolz führen.
Zunächst stellten wir uns dem Phänomen, dass es einen gewissen Prozentsatz von Kindern gibt, für die der Regelunterricht als Herausforderung und Förderung ihrer Fähigkeiten nicht ausreicht. Die Zahl von „echten“ Hochbegabten wird in der Literatur mit 2% beziffert. Im Schulalltag heißt das konkret, dass in einem Jahrgang durchschnittlich etwa 1 - 2 „echte“ Hochbegabte zu finden sind.
Für unseren Schulalltag ergab sich also die Fragestellung, wie man diese 1 - 2 Kinder noch besser fordern und unterstützen und trotzdem ein praktikables System in der Schule schaffen kann. Wir wollten eine Möglichkeit schaffen, in Deutsch und Mathematik noch stärker zu differenzieren, mittels spezieller Förderkurse. Es war schnell klar, dass wir auch Kinder mit einbeziehen sollten, die nicht unbedingt „hochbegabt“ im klassischen Sinne sind, um Gruppengrößen zu schaffen, die ein motivierendes Arbeiten und Spaß an der Gemeinschaft schaffen.
Daher beziehen wir seit Jahren auch begabte Schüler und Schülerinnen ein, die ein sehr starkes Interesse an Mathematik oder Deutsch zeigen, extrem leistungsbereit sind und im Regelunterricht immer neue Herausforderungen suchen oder auch mal über den normalen Unterrichtsinhalt hinaus selbstständig arbeiten können. Die Entscheidung, welche Kinder in diesem Extra-Unterricht gut aufgehoben sind, treffen die Lehrer in Absprache mit den Eltern. Die Tatsache, dass ein Kind die Note 1 in einem der beiden Fächer hat, heißt noch nicht, dass es prädestiniert für den Kurs ist. Es wäre sehr schade, wenn Eltern eine Abwertung ihres Kindes darin sehen, dass es nicht in die Kurse aufgenommen wurde.
Die „Spezial-Deutsch“ und „Spezial-Mathe“ - Kurse, wie die Kinder sie manchmal nennen, sehen folgendermaßen aus.
In „Parallelunterricht“, also innerhalb des Schulvormittags, werden Kinder der 2., 3.und 4. Klasse jeweils 1 Schulstunde aus dem Regelunterricht herausgenommen und in klassenübergreifenden Gruppen in Deutsch und Mathematik unterrichtet. In diesen Unterrichtsstunden werden den Kindern Übungen und Themen angeboten, die im Regelunterricht nicht vorkommen. Da der Stundenplan sehr komplex ist, kann es sein, dass in der Zeit des Parallelunterrichts eine Stunde Englisch oder Religion liegt. Also stellt sich zunächst die Frage an das Kind, ob es sich zutraut, eine Regelschulstunde zu verpassen. Im zweiten Schritt liegt natürlich die Entscheidung bei den Eltern.
In den letzten Jahren boten wir auch im Nachmittagsbereich sehr viele AG´s und Workshops speziell für besonders begabte Schülerinnen und Schüler an. Dieses Angebot wurde auch von anderen Schulen gerne genutzt. Da die Heiligenstockschule erfreulicherweise in den letzten Jahren ihr „normales“ AG-Angebot immer mehr ausweiten konnte und mittlerweile ein riesiges Spektrum an Kursen für jedes Interesse anbieten kann, entschied sich das Kollegium im Jahr 2015 dazu, keine gesonderten AG´s mehr „nur“ für besonders Begabte anzubieten. Diese waren auch deutlich teurer für die Eltern. Jeweils zu Beginn des 1. und 2. Halbjahres können sich also Schülerinnen und Schüler, die ein besonderes Interesse aufweisen, zu unseren Halbjahres-AG´s anmelden.
Das Erkennen von Kindern mit besonderen Begabungen ist weiterhin eine schwierige Angelegenheit. Wir verlangen von Eltern keine Testung ihrer Kinder. Oftmals kommen Eltern aber schon mit den Erkenntnissen des Kindergartens in die Schule. Schon in jungem Alter sind diese Kinder durch besondere Wissbegier und ein überdurchschnittliches Lernvermögen aufgefallen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Fachleiterin, Frau Chantall Santonocito.
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